Der schönste Schmuck sind Ihre ZähneGroß ist die Bedeutung des geöffneten Mundes mit seinen Zähnen. Durch Ausmaß und Form von Ober- und Unterkiefer sowie die mimische Gesichtsmuskulatur um den Mundbereich herum wird unser Gesichtsausdruck entscheidend geprägt. In früheren Zeitepochen war es zwischenmenschlich unschicklich, mit offenem Mund unnötig sein Gebiss zu zeigen. Die darstellende Kunst gibt uns Zeugnis darüber. Bei Plastiken wurden kaum Büsten mit Zähnen dargestellt und selbst bekannte Gemälde wie die Mona Lisa, das vielleicht berühmteste Beispiel, beschränken sich auf ein Lächeln- ohne Zähne. Waren schlechte Zähne vielleicht der Grund dafür? Sichtbare kariöse Zähne oder Zahnlücken galten zweifelsfrei schon immer als unvorteilhaft. Als ein weiterer Grund kann vermutet werden, dass ein offener Mund eine leichte Eintrittspforte für Krankheitskeime sein kann und beim damaligen Stand der Medizin konnte das unter Umständen gefährlich sein. Auch kann ein offener Mund leicht dümmlich wirken. Kommt dann auch noch ein schlechter Mundgeruch hinzu, so können wir unsere Vorfahren vielleicht verstehen. Der Ausruf „ Mach den Mund zu!“ liegt zeitlich gesehen noch gar nicht so lange zurück. Dieses Bild hat sich innerhalb weniger Generationen völlig verändert. Der Grund liegt in der Zivilisation und der allgemeinen Befreiung der Menschen, besonders im vergangenen Jahrhundert. Die Befreiung der Frauen (auch durch die „Pille“) und eine allgemeine Erotisierung der Gesellschaft (Sexwelle, Medienwelt usw.) verdeutlichen das. Auch bekennen sich heutige Männer nachweislich eher zu ihrer Eitelkeit als früher. Die Aufforderung „ Keep smiling!“ oder Sprüche wie: „Lächeln ist der Beginn einer Freundschaft“ - gehören zu unserem gegenwärtigen Alltag. Der Leistungsmensch von heute zeigt gerne schöne und gesunde Zähne als Ausdruck seiner Vitalität und Stärke. Ein leicht geöffneter Mund lässt die Augen optisch enger zusammenrücken, das Gesicht wirkt schmaler und so entsteht ein gewinnendes Lächeln. Dabei scheint von untergeordneter Bedeutung zu sein, ob die Zähne eigene oder künstlich sind – denn auch künstliche Zähne werden zu „eigenen“ weil sie ja eigens für einen bestimmten Menschen angefertigt und von ihm auch angenommen worden sind. Ästhetisch könnten sie sogar noch schöner ausfallen, ja sie sollten es sogar, um die Unannehmlichkeiten, die mit herausnehmbarem Zahnersatz verbunden sind, auszugleichen. Das soll Mut auf Zahnersatz machen! Befragen wir heute Menschen über die Wichtigkeit von ästhetischen Eigenschaften ihrer Zähne, so geben sie uns diese Reihenfolge an:
Der berechtigte Wunsch nach einer helleren Zahnfarbe ist von uns immer zu respektieren. „Altersgerecht“ dunkle Zähne sollte es nicht mehr geben. Bei einer ästhetischen Rehabilitation der Zähne sollte bedacht werden, dass die Zahnfarbe komplementär, also entgegengesetzt zur vorherrschenden Gesichtsfarbe auszuwählen ist. Eine Zahnfarbpalette (Farbring) von mehreren Zahnfarben ist nach den Grundfarben gelb, blau, rot und grün aufgebaut. Beispielsweise würden wir für einen Menschen mit vorherrschend bläulicher Gesichtstendenz; dazu gehören blaue Augen, graue Haare, livides Lippenrot oder blasse Haut; eine Zahnfarbe mit warm gelblichen Farbtönen auswählen. Entsprechendes gilt dann auch für die anderen Gesichtsfarben. Auch die Zahnstellung hat neben der Größe und Form einen entscheidenden Einfluss auf die Ästhetik, geht es doch dabei um den Grad der Sichtbarkeit von Zähnen. Gestalterisch können wir dabei Gesichter voller oder schmaler wirken lassen. – Z.B. können wir mit verschachtelt, schmaler aufgestellten Oberkieferfrontzähnen, bei denen die mittleren Schneidezähne geringfügig länger sind, ein von der Natur eher rundes Gesicht, optisch schmaler wirken lassen und auch umgekehrt. Fast alles ist heute technisch möglich, aber viel zu einmalig ist jeder Einzelfall, um an dieser Stelle Auskunft über das spezielle Vorgehen einer Versorgung geben zu können. Es gibt Standardversorgungen, aber jeder Vergleich zu anderen Menschen oder das Halbwissen vom Hörensagen sind mit Vorsicht zu behandeln. Was für den einen als Ideallösung erscheint, kann sich unter Umständen für einen anderen als nicht ratsam herausstellen. Das macht die Sache so spannend. Fragen Sie Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt. Diese sind in ihrer Doppelfunktion Berater und Behandler zugleich. Ideal ist ein langjähriges, tiefgeprägtes Vertrauensverhältnis. Der aufmerksame Patient weiß sehr wohl zu schätzen, dass bei jeder Zahnbehandlung nicht nur Fachwissen und Routine den Erfolg ausmachen, sondern dass Zahnärztin oder Zahnarzt auch viel Persönliches mit in die Behandlung einfließen lassen. Gemeinsam im Team und mit einem deutschen Dental-Labor in Ihrer Nähe lässt sich für jeden eine ästhetisch anspruchsvolle Lösung finden. Uwe Brauer Quelle: erschienen im Kultur Kalender 3/08, Klatschmohn Verlag
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